Die Öffentliche zeigt sich verlässlich – auch in der Corona-Krise

Erneut erfreuliche Ergebnisse für die Öffentliche Versicherung Braunschweig

  •  Unternehmensergebnis im Jahr 2020 insgesamt vergleichbar mit dem guten Vorjahr
  • Gesamtanzahl der Verträge erneut erhöht, Beitragseinnahmen beider Gesellschaften stärker als der Branchenschnitt gewachsen
  • Anzahl der Kfz-Schäden spürbar gesunken, Leistungen für Versicherungsfälle in der Sachversicherung insgesamt aber nur leicht unter denen des Jahres 2019
  • Öffentliche reagiert auf die Pandemie mit zahlreichen Schutzmaßnahmen für Kunden und Mitarbeiter
  • Mehrere große Aktionen zur Unterstützung der Region und der von der Pandemie besonders stark betroffenen Menschen vor Ort gestartet

Zum Geschäftsergebnis der Gruppe Öffentliche Versicherung Braunschweig

Die wesentlichen Kennzahlen der Öffentlichen Versicherung Braunschweig für das Geschäftsjahr 2020 wirken gegenüber den Vorjahren zunächst nicht besonders auffällig: Die Unternehmensgruppe hat die Anzahl der Verträge auf 1.293.781 (Vorjahr: 1.255.195) sowie die Beitragseinnahmen von 411,3 Millionen Euro auf 422,5 Millionen Euro leicht steigern können. Das Ergebnis nach Steuern ist mit 24,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (25,2 Millionen Euro). Auch die Kapitalanlagen von 2.778,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2.717,7 Millionen Euro) weisen eine gute Reservequote von 22,9 Prozent (Vorjahr: 20,1 Prozent) auf. Erst ein Blick hinter die Kulissen offenbart die historisch einmaligen Bedingungen dieses Ergebnisses: die Auswirkungen einer weltweiten Pandemie.
„Bringen wir es auf den Punkt: Corona ist und bleibt eine massive Herausforderung für absolut alles und jeden“, so Knud Maywald, Vorsitzender des Vorstandes der Öffentlichen Versicherung Braunschweig. „Und das gilt natürlich auch für die Menschen, die uns die Absicherung von allem anvertrauen, was Ihnen wichtig ist. Wir haben uns daher das gesamte Jahr immer wieder gefragt: Was ist vor diesem Hintergrund das Beste für unsere Kunden, für unsere Mitarbeiter, für die Region?“
In besonderen Zeiten sind vor allem eine sehr gute Erreichbarkeit und individuelle Lösungen für den Kunden von enormer Relevanz. Mit permanent angepassten Hygienekonzepten und vielen weiteren Maßnahmen hat die Öffentliche einen unterbrechungsfreien Betrieb trotz des sich stetig verändernden Infektionsgeschehens sicherstellen können. Hierfür waren in 2020 insgesamt 1.204 Personen (Vorjahr: 1.241), darunter im Schnitt 62 Auszubildende, in der Direktion oder den 143 Geschäftsstellen (Vorjahr: 145) im Einsatz. Die leichte Fluktuation beruht dabei auf gezielten Optimierungen an einzelnen Standorten sowie regulären Renteneintritten.

Zum Geschäftsergebnis der Öffentlichen Sachversicherung Braunschweig

Von den insgesamt 422,5 Millionen Euro Beitragseinnahmen der Gruppe stammen 262,4 Millionen Euro aus der Öffentlichen Sachversicherung Braunschweig (Vorjahr: 254,7 Millionen Euro). Insbesondere die positive Entwicklung in der Kraftfahrt- sowie der Wohngebäudeversicherung trug zu dieser Steigerung bei. Auch die Nachfrage nach einer Absicherung von Cyberrisiken für Privatkunden hat im Verlauf des Jahres 2020 deutlich zugenommen. Insgesamt konnte die Sachversicherung die Anzahl der Verträge von 1.138.364 auf 1.179.516 leicht erhöhen. Das Ergebnis nach Steuern liegt mit 7,8 Millionen Euro ebenfalls über dem des Vorjahres (4,9 Millionen Euro).
Mit einem Gesamtschadenaufwand von 160,7 Millionen Euro liegt die Öffentliche Sachversicherung leicht unter den 166,1 Millionen Euro des Jahres 2019 und insgesamt im Rahmen der vergangenen fünf Geschäftsjahre. Somit hat sich die Brutto-Schadenquote des Unternehmens (selbstabgeschlossenes Geschäft) von 65,4 Prozent auf 61,4 Prozent verbessert. Der Großteil dieser Summe fällt auch in 2020 auf Schäden in der Kraftfahrtversicherung zurück. Für diese hat die Öffentliche einen Gesamtaufwand von 82,9 Millionen Euro bereitgestellt. Dies sind rund 21,8 Millionen Euro beziehungsweise rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr: 2019 hatte die Öffentliche den bislang höchsten Einzelschaden ihrer Geschichte im Kfz-Bereich mit rund 10 Millionen Euro zu verzeichnen. Zusätzlich hat sich mit großer Sicherheit auch das in 2020 pandemiebedingt veränderte Fahrverhalten auf die Anzahl der Schäden ausgewirkt. In den weiteren Segmenten der Sachversicherung stiegen die für die Kunden bereitgestellten Leistungen allerdings um insgesamt 16,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert. Unter anderem mehrere große Feuerschäden, darunter ein Industrie-Großschaden mit einer Summe von rund 9,5 Millionen Euro, sowie die Auswirkungen des Sturms Sabine im Februar (5.803 Schäden mit 6,6 Millionen Euro Schadensumme) erklären diesen Anstieg.
Im Jahr 2020 sind im Kraftfahrt-Bereich insgesamt 32.044 Schäden mit einem Gesamtaufwand von 76,7 Millionen Euro eingetreten (davon über 43 Millionen Euro für 11.843 Kraftfahrt-Haftpflichtschäden). Hinzu kamen 1.556 Feuerschäden mit einer Schadensumme von rund 21 Millionen Euro (Vorjahr: 1.587 Schäden mit einer Summe von 11,3 Millionen Euro), 738 Einbruchdiebstahlschäden mit einer Summe von rund 1,7 Millionen Euro (Vorjahr: 940 Schäden mit einer Summe von rund 2,4 Millionen Euro) und 7.505 Leitungswasserschäden mit einer Summe von rund 25 Millionen Euro (Vorjahr: 7.227 Schäden mit einer Summe von rund 24,4 Millionen Euro). Alle 110 Covid-19-bedingten Schäden im Rahmen der Betriebsschließungsversicherung mit einer Schadensumme von ca. 1 Million Euro hat die Öffentliche ebenfalls kulant und unkompliziert reguliert.
„Das Verhalten unserer Kunden hat sich durch die Pandemie und die Nutzung von Homeoffice-Arbeitsplätzen verändert – dies zeigt der Rückgang der Kfz-Schäden sowie der Einbruchdiebstahlschäden. Andererseits können wir aber auch deutlich sehen, dass Naturereignisse, Leitungswasserschäden und Brände auch vor einer Pandemie nicht halt machen“, so Vorstandsmitglied Dr. Alexander Tourneau. „Das Interesse der Kunden an unserer Cyberversicherung, dem DigitalSchutz, hat uns sehr gefreut. Wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr Privatkunden und auch Firmen die großen Risiken, gerade in Verbindung mit dem Homeoffice, erkennen und sich rechtzeitig absichern.“
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Dr. Alexander Tourneau, Vorstandsmitglied

Zum Geschäftsergebnis der Öffentlichen Lebensversicherung Braunschweig

„Die Vermögens- und Ertragslage der Öffentlichen Lebensversicherung Braunschweig ist auch im herausfordernden Geschäftsjahr 2020 als gut zu bewerten“, so Dr. Alexander Tourneau, Ressortvorstand für die Lebensversicherung und die Kapitalanlage. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Die Beitragseinnahmen für das selbstabgeschlossene Geschäft stiegen von 156,6 Millionen Euro auf 160,1 Millionen Euro. Mit 114.265 Verträgen ist der Versicherungsbestand im Vergleich zum Vorjahr (116.831 Verträge) leicht rückläufig. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle lagen mit 175,1 Millionen Euro erwartungsgemäß deutlich (-43,2 Millionen Euro) unter dem historischen Höchstwert von 218,3 Millionen Euro des vergangenen Jahres, der aus einem besonders starken Ablaufjahr resultierte. Dies macht sich auch in den Leistungen für Versicherungsfälle der gesamten Gruppe deutlich bemerkbar.
Mit einer sehr guten Nettorendite von 4,2 Prozent (Vorjahr: 4,3 Prozent) machte sich die langfristige und vorausschauende Kapitalanlagestrategie der Öffentlichen auch vor dem Hintergrund der schwierigen weltweiten Situation bezahlt. So konnten die Kapitalanlagen der Öffentlichen Lebensversicherung Braunschweig von 1,91 Milliarden Euro auf 1,94 Milliarden Euro erhöht werden. Die Kapitalanlagenreservequote stieg damit von 21,7 Prozent auf 25,9 Prozent. So hat die Öffentliche Lebensversicherung für 2020 ein solides Nachsteuerergebnis von 16,7 Millionen Euro (Vorjahr: 20,2 Millionen Euro) erzielt. 15,1 Millionen Euro hat die Öffentliche der so genannten Rückstellung für Beitragsrückerstattung, einem weiteren Sicherheitspolster der Branche zugunsten der Kunden, zugeführt.
Insgesamt kann die Öffentliche ein Ergebnis vorweisen, das allen Kunden für die Zukunft weiterhin eine sehr hohe Sicherheit garantiert, fasst Dr. Tourneau zusammen: „Eine renditenstarke und verlässliche Altersvorsorge ist vor dem Hintergrund der aktuellen Unsicherheiten für jeden einzelnen von uns wichtiger denn je. Was uns daher ganz besonders freut: Entgegen dem Branchentrend haben wir es geschafft, die Beitragseinnahmen für unsere Lebensversicherung im vergangenen Jahr zu erhöhen. Auch die Stornoquote liegt deutlich unter dem Marktschnitt sowie unter der des Vorjahres. Das bestätigt das große Vertrauen unserer Kunden in das Unternehmen und seine Produkte auch in diesen turbulenten Zeiten.“

Umgang mit der Corona-Pandemie

Ein regelmäßig und nach Bedarf tagender Notfallstab der Öffentlichen hat die Situation jeweils aktuell neu bewertet und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter und Kunden so gut wie möglich schützen zu können. Bereits im März 2020 hat die Öffentliche allen Mitarbeitern die Nutzung eines Homeoffice-Arbeitsplatzes ermöglicht. Dies haben zu Spitzenzeiten rund 580 Mitarbeitende aus der Direktion des regionalen Unternehmens (rund 85 Prozent) genutzt.
Auch die Versorgung der Kunden konnte die Öffentliche sowohl in der Direktion als auch in den Geschäftsstellen dauerhaft sicherstellen, mindestens durch eine telefonische beziehungsweise digitale Erreichbarkeit. Mit diversen Maßnahmen wie der Stundung oder Freistellung von Beiträgen, vereinfachten Prozessen und anderen individuellen Sondermaßnahmen ist die Öffentliche den Kunden entgegengekommen, die durch die Pandemie in Notlagen geraten sind.
Mit diversen Aktionen und Spenden hat die Öffentliche die Region über ihr bekanntes Engagement hinaus gezielt vor dem Hintergrund der Pandemie unterstützt. Gemeinsam mit allen Sponsoring-Partnern hat man versucht, alternative Lösungen für Events und Formate zu finden, die coronabedingt in 2020 nicht stattfinden konnten. In vielen Fällen konnten digitale Lösungen und neue Angebote geschaffen werden. Darüber hinaus hat die Öffentliche auch gezielt zusätzliche Projekte unterstützt, um die Auswirkungen der Pandemie in der Region möglichst abzumildern. Dazu zählen beispielsweise die Unterstützung der Braunschweiger Luftbrücke zur Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung und der Aktion „Du für Braunschweig“, die Ehrenamtliche und Pflegeeinrichtungen zusammengeführt hat, eine Großspende für den Braunschweiger Fonds für Kinder und Jugendliche sowie eine unter anderem personelle Hilfe für den Notfallbetrieb der Braunschweiger Tafeln. Darüber hinaus haben auch die regionalen Bezirksdirektionen der Öffentlichen überall im Geschäftsgebiet zusätzliche Aktionen gestartet. Beispielsweise wurden Freikarten für den Tierpark Essehof und den Braunschweiger Zoo an bedürftige Familien verteilt, die Freibäder im Raum Holzminden mit neuen Liegestühlen unterstützt, rund 1,5 Tonnen heimische Äpfel an insgesamt 40 Kindergärten gespendet und Tierheimen, unter anderem in Bad Harzburg, geholfen.
Auch ihr Umweltmanagement hat die Öffentliche in 2020 weiterentwickelt. Sie hat unter anderem ihren CO2-Ausstoß weiter reduzieren können und die Nachhaltigkeit in ihrer Anlagestrategie vorangetrieben: Über 85 Prozent der Kapitalanlagen der Öffentlichen sind mittlerweile ESG-konform, berücksichtigen also Umweltaspekte genauso wie soziale Aspekte und solche der guten und fairen Unternehmensführung.
„Unser Geschäftsmodell hat seine Agilität und Widerstandsfähigkeit auch in der Krise unter Beweis gestellt: Vertrauen und Sicherheit sind die wichtigsten Maßstäbe unseres Handelns als regionaler Partner. Wir hoffen, dass unsere Kunden sich nicht scheuen, uns auf ihre persönlichen Herausforderungen offen anzusprechen“, schließt Knud Maywald. „Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich allen Mitarbeitenden der Öffentlichen für ihren unermüdlichen Einsatz auch unter diesen enormen Zusatzbelastungen danken. Und ganz besonders danken möchte ich unseren Kunden – für das große Vertrauen, das sie uns auch momentan entgegenbringen. Wir werden weiterhin alles geben und für Sie da sein!“
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Knud Maywald, Vorsitzender des Vorstandes

2020 in Kennzahlen

 
Gruppe Öffentliche Versicherung Braunschweig
 
2019
2020
 
 
 
Beitragseinnahmen (Mio. Euro, selbstabgeschlossenes Geschäft)
411,3
422,5
Beitragseinnahmen (Mio. Euro, übernommenes Geschäft)
20,3
13,0
Versicherungsbestand (Anzahl der Verträge bzw. Risiken)
1.255.195
1.293.781
Leistungen für Versicherungsfälle (Mio. Euro, selbstabgeschlossenes Geschäft)
384,4
335,8
Kapitalanlagen (Mio. Euro)
2.717,7
2.778,8
Kapitalanlagen (Nettorendite in %)
4,2
3,9
Kapitalanlagen (Nettorendite in %, Durchschnitt der vergangenen zwölf Jahre)
 4,5
4,5
Kapitalanlagenreservequote (in %)
20,1
22,9
Eigenkapital (Mio. Euro)
336,9
342,5
Ergebnis vor Gewinnverwendung und Steuern (Mio. Euro)
31,6
35,7
Ergebnis nach Steuern (Mio. Euro)
25,2
24,6
Öffentliche Sachversicherung Braunschweig
 
2019
2020
 
 
 
Beitragseinnahmen (Mio. Euro, selbstabgeschlossenes Geschäft)
254,7
262,4
Versicherungsbestand (Anzahl der Verträge bzw. Risiken)
1.138.364
1.179.516
Leistungen für Versicherungsfälle (Mio. Euro, selbstabgeschlossenes Geschäft)
166,1
160,7
Kapitalanlagen (Mio. Euro)
806,5
842,5
Kapitalanlagen (Nettorendite in %)
4,0
3,1
Kapitalanlagen (Nettorendite in %, Durchschnitt der vergangenen zwölf Jahre)
4,5
4,3
Kapitalanlagenreservequote (in %)
16,4
16,1
Solvency-II-Bedeckungsquote (in %)
166
179
Schadenquote (brutto in %, selbstabgeschlossenes Geschäft)
65,4
61,4
Betriebskostenquote (brutto in %, selbstabgeschl. Geschäft)
26,9
27,1
Combined Ratio (brutto in %, selbstabgeschl. Geschäft)
92,3
88,4
Eigenkapital (Mio. Euro)
288,7
293,7
Ergebnis vor Gewinnverwendung und Steuern (Mio. Euro)
9,5
18,
Ergebnis nach Steuern (Mio. Euro)
4,9
7,8
Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig
 
2019
2020
 
 
 
Beitragseinnahmen (Mio. Euro, selbstabgeschlossenes Geschäft)
156,6
160,1
Versicherungsbestand (Anzahl der Verträge)
116.831
114.265
Leistungen für Versicherungsfälle (Mio. Euro, selbstabgeschlossene Geschäft)
218,4
175,1
Kapitalanlagen (Mio. Euro)
1.911,1
1.936,2
Kapitalanlagen (Nettorendite in %)
4,3
4,2
Kapitalanlagen (Nettorendite in %, Durchschnitt der vergangenen zwölf Jahre)
4,5
4,6
Kapitalanlagenreservequote (in %)
21,7
25,9
Solvency-II-Bedeckungsquote (in %)
484 353
Verwaltungskostenquote (% der verdienten Beiträge, selbstabgeschl. Geschäft)
2,3
2,4
Abschlusskostenquote (% der verdienten Beiträge, selbstabgeschl. Geschäft)
5,8
5,5
Stornoquote (stückzahlbezogen, in %)
2,7
2,2
Eigenkapital (Mio. Euro)
48,2
48,8
Ergebnis vor Gewinnverwendung und Steuern (Mio. Euro)
22,1
17,3
Ergebnis nach Steuern (Mio. Euro)
20,2
16,7
Ergebnisverwendung der Gruppe 2020
Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung

15,1 Mio. (61,34%)

Ausschüttungen an Träger

2,8 Mio. (11,40%)

Einstellung in die Sicherheitsrücklage

5,6 Mio. (22,9%)

Gewinnabführung

1,1 Mio. (4,35%)

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